Inserierte Preise für neue Wohnungen wachsen noch

Die Indices für Eigentumswohnungen über alle Baujahre hinweg steigen im ersten Quartal 2025 um 1,1 Prozent gegenüber dem direkten Vorquartal – im Vergleich zum ersten Quartal 2024 beträgt der Anstieg 0,8 Prozent.
Inserierte Ein- und Zweifamilienhäuser verteuern sich um 0,4 Prozent zum Vorquartal und sinken um 0,1 Prozent zum Vorjahresquartal. Die Mieten in Neubau und Bestand wachsen weiter: Im Quartalsvergleich um 1,4 Prozent, im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,5 Prozent.
Das sind Ergebnisse aus dem aktuellen Immobilienpreisindex des Berliner Analysehauses Empirica. Untersucht und gewichtet wurden die Angebotspreise in allen 400 deutschen kreisfreien Städten und Landkreisen.
Neue Wohnungen, neue Kaufpreishöhen
Die Empirica-Indices neugebauter Eigentumswohnungen steigen im ersten Quartal 2025 in den kreisfreien Städten und in den Landkreisen um 0,9 Prozent – der Zuwachs bei neugebauten Mietwohnungen liegt gleichauf zum Bestand bei 1,4 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal haben die Angebotspreise für neue Eigentumswohnungen um 2,5 Prozent in den kreisfreien Städten und um 2,2 Prozent in Landkreisen zugelegt. Im Zehn-Jahresvergleich (erstes Quartal 2015) unterscheidet sich die Veränderung zwischen Städten (plus 94 Prozent) und Kreisen (plus 82 Prozent) deutlicher.
Im Ranking bleiben in diesem Quartal alle Plätze unverändert, obwohl die Indices in Freiburg (drei) und München sinken. Mit einem 37 Prozent höheren Kaufpreis-Index als Stuttgart auf Platz zwei, muss München allerdings nicht befürchten, den ersten Platz in naher Zukunft abgeben zu müssen. Zum Vergleich: Stuttgart hat nur einen 15,4 Prozent höheren Kaufpreis-Index als Rosenheim auf Platz zehn. Auf den Plätzen vier bis neun liegen: Frankfurt am Main, Hamburg, Düsseldorf, Potsdam, Berlin und Erlangen.
Neubaumieten steigen in den Städten und Kreisen
Die Indices für Neubaumieten in den kreisfreien Städten und Landkreisen verhalten sich weitgehend gleich. Im Vergleich zum vierten Quartal 2024 liegt der Anstieg in den kreisfreien Städten bei 1,7 Prozent und in den Landkreisen bei 1,2 Prozent. Im Jahresvergleich haben sich die Angebotsmieten im ersten Quartals 2025 in den Städten und Kreisen jeweils um 4,8 Prozent verteuert.
Ähnliches zeigt sich bei der Veränderung der inserierten Mieten für die vergangenen zehn Jahre: In den kreisfreien Städten stiegen sie um 47 Prozent, in den Landkreisen um 49 Prozent – insgesamt ergibt sich ein deutschlandweiter Anstieg um 49 Prozent.
Im Mieten-Ranking verliert Freiburg zwei Plätze und fällt hinter Stuttgart (vier) und Hamburg (fünf) zurück auf den sechsten Platz, dahinter folgt Heidelberg. Düsseldorf und Mainz wechseln die Plätze neun und zehn. Die teuerste Stadt für Mieter bleibt München auf Rang eins, vor Frankfurt am Main auf dem zweiten Platz.Berlin (drei) und Freiburg sind derzeit laut Empirica die einzigen Städte in den "Top 10", die sich dem stetigen Mietanstieg etwas entgegenstellen.
Preise für neue Häuser unter Vor-Krisen-Niveau
Die Indices neugebauter Ein- und Zweifamilienhäuser steigen bundesweit im ersten Quartal 2025 nur marginal um 0,5 Prozent. In den kreisfreien Städten gibt es ein leichtes Plus von 0,1 Prozent, in den Landkreisen steigen sie etwas mehr (plus 0,7 Prozent).
Im Jahresvergleich (erstes Quartal 2024) sind die Indices für neue Häuser insgesamt um 1,3 Prozent gestiegen. In den kreisfreien Städten beträgt der Anstieg 0,3 Prozent, in den Landkreisen zwei Prozent. Das Vor-Krisen-Niveau bleibt aber weiter unerreicht.
In den vergangenen zehn Jahren sind die inserierten Kaufpreise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser deutschlandweit um 85 Prozent gestiegen: Kreisfreie Städte (plus 80 Prozent) und Landkreise (plus 88 Prozent) unterscheiden sich kaum.
Im Ranking wechseln Frankfurt am Main und Landshut die Plätze sechs und neun. Offenbach und Wiesbaden machen dasselbe mit Platz sieben und acht. Der Rest bleibt unverändert: München auf Platz eins, vor Stuttgart (zwei), Bayreuth (drei), Rosenheim (vier), Düsseldorf (fünf), Landshut (neun) und Mainz (zehn). Der Kaufpreis-Index-Abstand von München auf Stuttgart beträgt bei Ein- und Zweifamilienhäusern 35 Prozent.
Empirica-Immobilienpreisindex: Methodik
In diesem Report sind ausschließlich hedonische Preise in Euro pro Quadratmeter angegeben (Basis: ab 2012 Value-Marktdaten, davor IDN Immodaten GmbH). Mit dem Verfahren werden Qualitätsänderungen wie Ausstattung, Wohnungsgröße oder Baualter berücksichtigt. Das ist erforderlich, weil sich das inserierte Wohnungsangebot von Quartal zu Quartal unterscheiden kann. Die hier verwendete Hedonik basiert auf einem Bottom-up-Ansatz, der von 400 Regressionen auf Kreisebene zu Regions-, Landes- und Bundeswerten aggregiert.
Alle Angaben gelten für die jeweils letzten zehn Baujahrgänge (Neubau) beziehungsweise alle Baujahre, 60 bis 80 Quadratmeter (Häuser: 100 bis 150 Quadratmeter), höherwertige Ausstattung. Die Analyse basiert auf mehr als zwei Millionen Inseraten (rund 100 Anzeigenquellen). Die Kreisangaben beziehen sich auf den aktuellen Gebietsstand. Gebietsreformen früherer Jahre können dazu führen, dass Einzelindizes auf regionaler Ebene von früheren Angaben abweichen. Aggregierte Indizes sind mit kreisspezifischen Haushaltszahlen gewichtete Mittelwerte.
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