Wohnen bleibt teuer, weil zu viel subventioniert wird

Die Preise f眉r Wohnimmobilien bleiben weitgehend stabil, wie der Empirica-Immobilienpreisindex f眉r das vierte Quartal 2022 zeigt, der im Januar 2023 erstellt wurde: Zum einen nimmt die Nachfrage infolge der Zuwanderung weiter zu, zum anderen ist das Angebot ausgebremst.
Diese Misere sei bereits im Sommer absehbar gewesen, kommentiert Empirica-Vorstand Dr. Reiner Braun die j眉ngsten Zahlen. Subventionen w眉rden durch Mitnahmeeffekte meist nicht den Akteuren zugutekommen, die sie brauchen, sondern 眉ber Gie脽kanneneffekte viel weiter streuen. Oft verpufften sie in ungewollten Preiseffekten, weil die subventionsbedingt h枚here Zahlungsf盲higkeit der Beg眉nstigten am Markt abgesch枚pft werde. "Hinzu kommen Fehlallokationen: am falschen Ort, in der falschen Qualit盲t oder regional zu viel Neubau", so Braun. Dazu w眉rden Subventionen an hohe Baustandards gekn眉pft, die wiederum teurer seien 鈥 "Neubau wird so nur etwas weniger unbezahlbar."
Empirica: "Strukturreformen statt Subventionen"
Wenn die Politik den Neubau wirklich ankurbeln will, muss sie nach Auffassung von Braun "endlich" folgende drei strukturelle Probleme l枚sen, statt Subventionen zu verteilen:
- Bauland ausweisen: Wer unzureichend Bauland ausweise, f枚rdere Suburbanisierung, Pendelverkehr und eine gr枚脽ere Versiegelung im Umland. Au脽erdem brauche es mehr Autos statt 脰PNV zum Pendeln. "Wer urbanes Bauland verhindert, schafft neue Umweltprobleme, statt bestehende zu l枚sen", sagt Braun.
- Baurecht entschlacken: Wer "EH 40" fordere und nur diesen Standard f枚rdere, darf sich nicht 眉ber Neubaumieten von mindestens 20 Euro pro Quadratmeter oder 眉ber einbrechende Neubauzahlen wundern. Braun: "Die Zusatzkosten f眉r jede weitere energetische Versch盲rfung steigen exponentiell, der Nutzen stiftende Zuwachs an Wohnkomfort oder die zus盲tzliche CO2-Vermeidung gehen gegen null."
- "Springpferde statt Amtsschimmel": Die fehlende Digitalisierung koste nicht nur Zeit, sondern beim Wohnungsbau auch unn枚tig Geld, so Braun: "Immer noch werden meterweise Aktenordner per Postkutsche ins Bauamt verfrachtet."
Erst dann machten Subventionen Sinn. "Bis dahin bleiben wir aber Weltmeister. Weltmeister im teuer bauen", sagte Braun. Dass zuletzt 眉berhaupt noch Wohnungen in gro脽em Stil gebaut worden sind, sei fast ausschlie脽lich den Niedrigzinsen zu verdanken. Diese Zeiten seien jetzt vorbei.
Mehr zum Thema: L'Immo-Podcast von 亿兆体育.Immobilien "Zu wenige Wohnungen 鈥 was wirklich hilft!"
Immobilienpreisindex: Die (inserierten) Mieten steigen
Im Durchschnitt aller Baujahre sind die Empirica-Indices f眉r Eigentumswohnungen (minus 2,1 Prozent) sowie von Ein- oder Zweifamilienh盲usern (minus 2,5 Prozent) im vierten Quartal 2022 gegen眉ber dem Vorquartal weiter leicht gesunken. Die Indices f眉r Mietwohnungen sind erneut um 1,7 Prozent gestiegen.
Die Indices f眉r neu gebaute Wohnungen beziehungsweise H盲user sinken zum ersten Mal seit 14 Jahren: Sie liegen im vierten Quartal 2022 bei Wohnungen 0,4 Prozent unter dem Niveau des dritten Quartals, bei H盲usern um 1,3 Prozent. Bei den Mietwohnungen liegt der Wert bei 1,5 Prozent, wie im Vorquartal.
Die inserierten Mietpreise im Neubau sind im Vergleichszeitraum in den kreisfreien St盲dten um 1,9 Prozent gestiegen und in den Landkreisen um 1,2 Prozent. Im Jahresvergleich (gegen眉ber dem vierten Quartal 2021) liegt der deutschlandweite Anstieg bei 6,3 Prozent.
In den vergangenen zehn Jahren haben die Neubaumieten nach Berechnungen von Empirica in ganz Deutschland um 45 Prozent zugelegt. In den kreisfreien St盲dten und in den Landkreisen betr盲gt der Anstieg ebenfalls rund 45 Prozent.
Preise f眉r Eigentumswohnungen: Tendenz sinkend
Die Kaufpreise f眉r neue Eigentumswohnungen sind laut Empirica im vierten Quartal im Vergleich zum Vorquartal gesunken: in den kreisfreien St盲dten um 0,5 Prozent, in den Landkreisen um 0,4 Prozent. Im Jahresvergleich sind die Preise in den kreisfreien St盲dten nur noch moderat um 4,5 Prozent und in den Landkreisen um 5,7 Prozent gestiegen.
Im Zehnjahresvergleich haben sich die inserierten Kaufpreise f眉r neue Eigentumswohnungen nach Zahlen von Empirica deutschlandweit mehr als verdoppelt, mit einem Plus von 107 Prozent: In den kreisfreien St盲dten stiegen die Preise um 119 Prozent, in den Landkreisen um 99 Prozent.
Die Preise f眉r neue Ein- und Zweifamilienh盲user sind in den kreisfreien St盲dten um 1,6 Prozent und in den Landkreisen um ein Prozent gesunken. Im Jahresvergleich gab es moderate Zuschl盲ge: bundesweit lag das Plus bei 4,2 Prozent聽鈥 plus 4,3 Prozent in den kreisfreien St盲dten und 4,2 Prozent in den Landkreisen. In den vergangenen zehn Jahren sind die inserierten Kaufpreise f眉r neue H盲user insgesamt um 111 Prozent gestiegen: in den kreisfreien St盲dten um 115 Prozent, in Landkreisen um 108 Prozent.
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