Baupreise für Wohngebäude: Was sich besonders verteuert hat

Die Preise für einzelne Leistungen im Wohnungsneubau steigen nach Daten des Statistischen Bundesamtes weiter: Für Februar 2025 wird ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber Februar 2024 registriert. Verteuert hat sich besonders der Einbau von Heizungsanlagen. 

Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland sind im Februar 2025 um 3,2 Prozent gegenüber Februar 2024 gestiegen. Die Zahlen werden alle drei Monate erhoben. Gegenüber November 2024, dem vorigen Berichtsmonat der Statistik, legten die Preise um 1,4 Prozent zu. Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer.

Im November 2024 hatte der Preisanstieg im Vorjahresvergleich 3,1 Prozent betragen. und im August 2023 bei 6,4 Prozent. Die Werte sind damit weit von der sogenannten Bauflation entfernt, als zweistellige Preissteigerungsraten die Regel waren. Besonders im Jahr 2022 waren die Baupreise in Folge des Krieges in der Ukraine und der höheren Inflation enorm in die Höhe gegangen. Es kam in der Spitze zu Steigerungen von mehr als 15 Prozent. Ab 2023 hat sich der Preisanstieg laut den Statistikern wieder abgeschwächt.

Betonarbeiten verteuern sich am wenigsten

Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden sind im Zeitraum von Februar 2024 bis Februar 2025 um 2,2 Prozent gestiegen, teilt das Statistische Bundesamt mit. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben Betonarbeiten und Mauerarbeiten.

Während die Preise für Betonarbeiten im Jahresvergleich nur marginal um ein Prozent zunahmen, erhöhten sich die Preise für Mauerarbeiten um 1,4 Prozent. Dachdeckerarbeiten waren im Februar 2025 satte 4,5 Prozent teurer als im Februar 2024, die Preise für Erdarbeiten gingen um 3,4 Prozent in die Höhe und die Preise für Zimmer- und Holzbauarbeiten um 3,8 Prozent.

Einbau von Heizungsanlagen deutlich kostspieliger

Die Preise für Ausbauarbeiten lagen im Februar 2025 um 3,9 Prozent über denen des Vorjahresmonats. Dabei erhöhten sich die Preise für Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen – darunter zum Beispiel Wärmepumpen – um 4,7 Prozent. Diese haben unter den Ausbauarbeiten neben Metallbauarbeiten den größten Anteil am Baupreisindex für Wohngebäude.

Für Metallbauarbeiten stiegen die Preise um 2,7 Prozent. Bei Elektro-, Sicherheits- und Informationstechnischen Anlagen – darunter fallen etwa Warmwasserbereiter und Kommunikationsanlagen – nahmen sie um 6,2 Prozent zu, bei Wärmedämm-Verbundsystemen um 3,6 Prozent. Neben den Baupreisen werden auch die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) erhoben: die lagen im Februar 2025 um 3,7 Prozent über denen des Vorjahresmonats.

Destatis-Baupreisindex: Methodik

Mit dem Berichtsmonat Mai 2024 wurden die Preisindizes für die Bauwirtschaft auf das neue Basisjahr (2021=100) umgestellt. Das erfolgt turnusmäßig in der Regel alle fünf Jahre. Im Rahmen der Umbasierung kam es zu Anpassungen bei der Bezeichnung einiger Bauleistungen beziehungsweise Bauarbeiten. Zudem wurden zehn neue Bauleistungen in die zugrundeliegenden Wägungsschemata aufgenommen. Mit der Umstellung wurden alle Indizes ab Februar 2021 neu berechnet. Die auf der alten Basis 2015 ermittelten Preisindizes verlieren ihre Gültigkeit.


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