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Feste Preise f眉r Strom und Gas scheinen auf den ersten Blick sicherer als flexible Tarifmodelle 鈥� vor allem in Erinnerung an die Preisspitzen w盲hrend der Energiekrise. Tats盲chlich bergen r眉ckblickend Fixpreise aber h枚here Risiken und oftmals h枚here Kosten.

Nach mehreren turbulenten Jahren haben sich die Energiepreise zwar wieder beruhigt, liegen aber nach wie vor h枚her als vor der Krise: Deutsche Haushalte zahlen drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine fast ein Drittel mehr f眉r Energie als im Vorkriegsjahr 2021. Dies geht aus einer Analyse eines bekannten Vergleichsportals hervor. Demnach muss ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt aktuell 5.407 Euro im Jahr f眉r Energie aufbringen. 2021 waren es noch 4.121 Euro.

Diese Entwicklung sorgt bei Verbrauchern f眉r Unsicherheit. Auch viele WEGs und Verwalter w眉nschen sich Preisstabilit盲t bei der Beschaffung von Strom und Gas. Mehrj盲hrige Vertr盲ge mit festen Preisen, wie sie fr眉her die Norm waren, scheinen wieder reizvoll. Doch verschiedene Aspekte sollten bei der Wahl langfristiger Energievertr盲ge beachtet werden.

K眉nftige Entwicklung der Verbrauchsmengen

Effizientere Heizsysteme und ein bewusster Umgang mit Energie ver盲ndern den Energiebedarf grundlegend. Das kann dazu f眉hren, dass die Verbrauchsmenge bei Abrechnung weit unter der kalkulierten Menge liegt. Bei Festpreisvertr盲gen kann es bei gr枚脽eren Differenzen zu Unstimmigkeiten kommen, da der Versorger die Energiemenge im Voraus beschafft hat.

Verbraucherschutz

Laut dem Gesetz f眉r faire Verbrauchervertr盲ge darf die anf盲ngliche Laufzeit eines Vertrags ab Unterschrift 24 Monate nicht 眉berschreiten. Als sogenannte Letztverbraucher gelten WEGs gesetzlich als Endverbraucher. Daher kann die Rechtswirksamkeit bei l盲ngeren Vertragslaufzeiten eines Vertrages unsicher sein, auch bei explizitem Wunsch der WEG.

Unsicherheit bei Preisentwicklung

Der Preis ist von einem einzigen Einkaufszeitpunkt abh盲ngig. Dieser kann sich im Nachhinein als eine ung眉nstige Wahl herausstellen. Wer zum Beispiel bis Mitte 2023 einen Fixpreisvertrag abgeschlossen hatte, steckte l盲ngerfristig auf einem hohen Preisniveau fest, w盲hrend die Marktpreise danach weiter deutlich r眉ckl盲ufig waren.

Vorteile bei einem flexiblen Tarifmodell

Im ersten Moment erscheinen Fixpreise wie die sichere Wahl. Immerhin legt man sich vertraglich f眉r einen l盲ngeren Zeitraum auf bestimmte Kosten fest. Tats盲chlich sind Festpreise aber ein Gl眉cksspiel: Kunden berauben sich mit langfristigen Vertr盲gen der M枚glichkeit, w盲hrend der Vertragslaufzeit von fallenden Energiepreisen zu profitieren.
Flexible Beschaffungsmodelle dagegen bieten die Chance auf geringere Energiekosten. Hier aktualisieren sich die Preise in regelm盲脽igen Abst盲nden auf Basis der Handelspreise am Energiemarkt und sind jederzeit wettbewerbsf盲hig. So streut man das Risiko und kann an den Marktentwicklungen teilhaben. In der R眉ckschau erweisen sich Tarife mit flexibler Preisbildung im Vergleich zu Fixprodukten oft als die preislich attraktivere Option.

Auswahlkriterien f眉r flexible Energievertr盲ge

• Zus盲tzliche Verbrauchsstellen: K枚nnen Verbrauchsstellen nachtr盲glich erg盲nzt oder aus der Lieferung genommen werden? Welcher Vorlauf ist f眉r solche 脛nderungen n枚tig?
• Preisfixierung m枚glich: Kann der Preis bei Bedarf f眉r einen Teil oder den Rest der Vertragslaufzeit fixiert werden?
• Individuelle Intervallauswahl: Kann der Preis in verschiedenen Intervallen bestimmt werden? Kann diese Auswahl jederzeit neu angepasst werden?

Beispielrechnungen f眉r Erdgas und Strom

Nach den extremen Preisspitzen w盲hrend der Energiekrise im Jahr 2022 waren die gefallenen Preise zum Ende des Jahres 2023 f眉r viele Verwalter Anlass, einen Fixpreisvertrag f眉r das Jahr 2024 und eventuell auch dar眉ber hinaus abzuschlie脽en. War das r眉ckblickend eine richtige Entscheidung?

Wir betrachten in den nachfolgenden Grafiken die Kosten f眉r den Energiebezug im Jahr 2024. F眉r den Vergleich beim Fixpreismodell ziehen wir den durchschnittlichen Energiepreis aus dem Dezember 2023 heran.聽

Beispielrechnung Erdgas

Die reinen Handelspreise, also ohne Strukturierung, Netzentgelte, Steuern und Abgaben, lagen f眉r das Jahr 2024 bei einem Preismodell mit t盲glicher Aktualisierung im Mittel bei 34,64 Euro pro Megawattstunde (MWh). Wer sich dagegen im Dezember 2023 f眉r einen Vertrag zum Fixpreis mit einj盲hriger Garantie entschieden hat, bezahlte im Schnitt 38,30 Euro pro MWh und damit knapp elf Prozent mehr als bei flexiblen Preisen.

Beispielrechnung Strom

Kunden, die sich f眉r ein flexibles Preismodell bei der Stromversorgung entschieden, zahlten im Mittel 79,57 Euro f眉r die Megawattstunde. Kunden mit Fixpreis und einj盲hriger Preisbindung lagen dagegen bei 93,78 Euro pro MWh. Damit zahlten sie 18 Prozent mehr. Die Werte beziehen sich auf den Phelix Day Base.

Flexpreismodelle minimieren Risiken

Flexible Preismodelle stellen r眉ckblickend oft eine wirtschaftliche L枚sung f眉r die Energiebeschaffung dar. Insbesondere, wenn die M枚glichkeit besteht, Preise bei negativem Marktgeschehen zu fixieren, sind die Risiken bei einem solchen Tarif oft geringer als bei Fixkosten.