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ESRS als Rahmenwerk f眉r die nichtfinanzielle Berichterstattung

Eigentlich sollten in der aktuellen Berichtssaison die ersten Nachhaltigkeitsberichte auf Basis der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und den diese auslegenden Europ盲ischen Nachhaltigkeitsberichterstattungsstandards (ESRS) in Deutschland ver枚ffentlicht werden. Daraus wird zumindest auf Basis einer Verpflichtung nichts, da der Gesetzgeber es vers盲umt hat, die CSRD rechtzeitig f眉r das Gesch盲ftsjahr 2024 in das HGB umzusetzen. Gleichwohl waren viele der kapitalmarktorientierten Unternehmen, die eine Anwendungspflicht f眉r die Erweiterung des (Konzern-)Lageberichts um einen qualitativ h枚herwertigen und vergleichbareren Nachhaltigkeitsbericht nach den ESRS f眉r das Berichtsjahr 2024 erwartet haben, mit der Umsetzung der ESRS bereits sehr weit fortgeschritten, als die Nichtumsetzung deutlich wurde. Viele dieser Unternehmen haben daher die M枚glichkeit genutzt, ihre nun nach 搂 289b bzw. 315b HGB weiter n枚tige nichtfinanzielle Berichterstattung vollst盲ndig oder zumindest in Anlehnung an die ESRS auszugestalten.听

Studie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Deloitte und DRSC

Deloitte und das DRSC sind nun dabei, die Praxis der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD/ESRS in Form einer Analyse b枚rsennotierter Unternehmen f眉r das Gesch盲ftsjahr 2024 zu analysieren. Dazu wurde ein Zwischenbericht auf Basis von 22 analysierten Berichten am 7.3.2025 ver枚ffentlicht, der bereits wertvolle Tendenzen zeigt, die auch f眉r sp盲ter verpflichtete Unternehmen von gro脽er Relevanz sein werden.

Schwerpunkt der Untersuchung ist die Berichterstattung von b枚rsennotierten Unternehmen (DAX40, MDAX, SDAX), die bereits vollumf盲nglich nach ESRS berichtet haben. Die Autoren gehen davon aus, dass Unternehmen abgleichen werden, zu welchen Ergebnissen andere Unternehmen bei ihrer Wesentlichkeitsanalyse gekommen sind. Ferner ist zu erwarten, dass Unternehmen Aufbau und Umfang der ESRS-Berichterstattung hinterfragen werden, um Dopplungen zu vermindern und die Lesbarkeit zu erh枚hen. Unternehmen, die k眉nftig berichtspflichtig werden, k枚nnen die Ergebnisse der Studie zur Orientierung nutzen, bei der eigenen doppelten Wesentlichkeitsanalyse sowie bei der Entwicklung der Berichterstattung. Schlie脽lich soll die Studie einen Beitrag zur Auslegung der Berichtsvorgaben leisten sowie zu deren 脺berarbeitung durch das Omnibus-Verfahren und die Umsetzung in deutsches Recht.

Die Erkenntnisse des ersten Zwischenberichts

Der 眉berwiegende Teil der bislang ver枚ffentlichten Berichte wurde unter vollst盲ndiger Beachtung der ESRS aufgestellt. Bislang wurde kein Bericht ohne Beachtung der ESRS ver枚ffentlicht. Die Angaben werden ganz 眉berwiegend in einem gesonderten Abschnitt im Lagebericht gemacht, mit nur einzelnen freiwilligen bzw. verpflichtenden Verweisen auf Abschluss bzw. Lagebericht. Eine integrierte Berichterstattung im Sinne von sehr umfangreichen Verweisen auf den Konzernlagebericht findet damit kaum statt.

Die durchschnittliche Seitenanzahl liegt mit 153 deutlich 眉ber den vorab in Umfragen vernommenen ca. 60-100 Seiten.

Die Anzahl der als wesentlich eingesch盲tzten ESRS-Themenstandards liegt zwischen 3 und 10 Themen. Durchschnittlich wurden 7 ESRS-Themenstandards als wesentlich identifiziert. Im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden die ESRS-Themen

• Klimawandel (E1),
• Arbeitskr盲fte des Unternehmens (S1) und
• Unternehmensf眉hrung (G1)

von allen Unternehmen als wesentlich eingestuft.

Die Anzahl der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen (Impacts, Risks and Opportunities, IROs) variiert sehr stark, insgesamt zwischen 10 und 118 IROs. Die Formulierungen der IROs beschr盲nken sich bei manchen Unternehmen auf kurze Aussagen, z. B. 鈥濧nstieg der CO2-Emissionen鈥�. Bei anderen Unternehmen werden die IROs detaillierter umschrieben, indem bspw. separat auf die Scope-1-, Scope-2- sowie Scope-3-Emissionen eingegangen wurde.

Die ESRS enthalten insgesamt 82 Angabepflichten (engl.: 鈥濪isclosure Requirements鈥�), davon sind 12 aus ESRS 2 berichtspflichtig, 70 aus den themenspezifischen ESRS unterliegen einem Wesentlichkeitsvorbehalt. Die bislang analysierten Berichte beachten durchschnittlich 44 von 70 Angabepflichten, davon

• 18 von 32 Angabepflichten zu Umwelt,
• 22 von 32 zu Soziales und
• 4 von 6 zu Governance.

Bei der Benennung der Angabepflichten zeigt sich ein heterogenes Verst盲ndnis in der Berichtspraxis.

Alle bislang ver枚ffentlichten Berichte unter vollst盲ndiger Beachtung der ESRS wurden einer freiwilligen, inhaltlichen 笔谤眉蹿耻苍驳 unterzogen. Die 笔谤眉蹿耻苍驳 mit begrenzter Sicherheit (limited assurance) 眉berwiegt. Keine 笔谤眉蹿耻苍驳 f眉hrte zu einem eingeschr盲nkten 笔谤眉蹿耻苍驳svermerk oder einem Versagungsvermerk.

Zu den zusammengefassten Ergebnissen der Studie:

In eigener Sache: Wie treibe ich Nachhaltigkeit im Unternehmen voran?

In der News-Reihe "Aktuelles zur Nachhaltigkeitsberichterstattung" fasst Herr Prof. Dr. M眉ller monatlich die neusten und relevantesten Entwicklungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung pr盲gnant f眉r Sie zusammen.听Weitere听aktuelle Ausgaben:

DRSC verabschiedet Anwendungshinweis zu DRS 20 鈥濳onzernlagebericht"

Omnibus-Verordnung: Entwurf mit weitreichenden 脛nderungen ver枚ffentlicht

Versch盲rfungen im Verbraucherrecht 鈥� Nachhaltigkeitsberichte durch die Hintert眉r?