Im Rahmen ihres Marketingstudiums stellte sich Sabrina Müller vor einigen Jahren die Frage: Wie viele Produkte brauchen wir eigentlich noch? Schnell wurde ihr klar, dass sie die Welt nicht einfach mit noch mehr Produkten überschwemmen, sondern einen Beitrag zu ökologischer und sozialer Verantwortung leisten wollte. Ein Praktikum im Bereich Nachhaltigkeit legte den Grundstein für ihre Karriere in diesem Bereich. In der neuen Folge von Shifting Minds verrät sie Alexander Kraemer, was sich in den letzten 13 Jahren verändert hat und welchen Schub die Einführung des LkSG dem Thema Human Rights Due Diligence gegeben hat.
Als Menschenrechtsbeauftragte kümmert sich Müller um die Überwachung und Umsetzung menschenrechtlicher Themen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der s.Oliver Group, zu der neben s.Oliver auch Marken wie Q/S oder Liebeskind Berlin gehören. Die Herausforderungen für Textilhersteller im Bereich der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht sind vielfältig, Müller hebt insbesondere die Komplexität der Lieferketten hervor.
In eigener Sache: Umfrage „Sustainability People Report 2025“ Wie verändert sich der Stellenwert des Nachhaltigkeitsmanagements? Wie ist die Stimmungslage und wie steht es um die Transformationsbereitschaft? Mit der zweiten Auflage des „Sustainability People Report“ schaffen die sustainability people company, EY und einen Pulsmesser des Nachhaltigkeitsmanagements. |
Menschenrechte und Transparenz in der Lieferkette
Ein zentraler Aspekt ihrer Arbeit ist daher die Verbesserung der Transparenz in den Lieferketten. Es geht darum, Risiken zu kennen, zu bewerten und zu managen. Dazu hat die s.Oliver Group beispielsweise den systemischen Beschwerdemechanismus der Fair Wear Foundation eingeführt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Lieferkette können sich anonym an eine unabhängige Organisation wenden, das schafft Vertrauen und soll sicherstellen, dass Beschwerden effektiv nachgegangen werden kann.
Datenmanagement und Zukunftsvisionen
Datenanalyse und -management sind laut Müller herausfordernd, aber entscheidend für die Nachhaltigkeitsstrategie. Im Podcast spricht sie über anfängliche Schwierigkeiten und wie diese überwunden werden konnten. Im Gespräch wird deutlich, dass die Umsetzung von Nachhaltigkeits- und Menschenrechtsstrategien nur in Zusammenarbeit mit externen Partnern und durch die Einbindung von Lieferanten in Nachhaltigkeitsziele gelingen kann.
Ihr erster Chef Achim Lohrie habe immer gesagt, dass sich Nachhaltigkeit in Krisenzeiten bewähre. Das zeige sich jetzt, so Müller. Nun komme es darauf an, soziale Verantwortung und Wirtschaftlichkeit zu verbinden. Positive Beispiele, dass dies gelingen kann, lassen Müller optimistisch in die Zukunft blicken. Von der Gesetzgebung wünscht sich Müller, dass der risikobasierte Ansatz erhalten bleibt. Denn er schaffe Verständnis und könne den Stein ins Rollen bringen für eine vertiefte Auseinandersetzung mit Human Rights Due Diligence in Organisationen.
Shifting Minds auf allen Plattformen
Der Podcast für Nachhaltigkeitsmanager erscheint regelmäßig – mit spannenden Menschen, Meinungen und Themen. Damit Sie keine Folge verpassen, kündigen wir Neuerscheinungen immer auf unseren Online-Seiten, im Newsletter und in unseren Social-Media-Kanälen an.
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