Energetischer Zustand hoch im Kurs bei Investoren

Die politische und wirtschaftliche Gemengelage weltweit beeinflusst auch die Immobilienbranche und das Investitionsverhalten in Deutschland und Europa massiv. Der gewerbliche Immobilienfinanzierer Berlin Hyp hat für das neueste Trendbarometer 140 Profianleger unter anderem dazu befragt, wie sie den deutschen Markt einschätzen.
Immobilien: Deutschland punktet bei Investoren
Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Umfrageteilnehmer betrachten Deutschland als den attraktivsten europäischen Immobilienmarkt. Ein Grund sei das immer noch stabile politische System, meint Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp. "Die Kraft und den Wert unseres funktionierenden Rechtsstaats darf man nicht unterschätzen." Sicherheit vermittele eine weniger ausgeprägte Volatilität der Preise.
Die Attraktivität des deutschen Gewerbeimmobilienmarktes bleibt hoch im europäischen Vergleich. Im Vergleich zur Trendbarometer-Umfrage im Herbst 2024 (25 Prozent) bewerten jetzt 44 Prozent der Immobilienprofis als "gleichbleibend attraktiv". Auch die
Einschätzung "weniger attraktiv" (Herbst 2024: 35 Prozent) ist rückläufig (Frühjahr 2025: 30 Prozent). Als "etwas attraktiver" schätzt derzeit mehr als jeder fünfte (22 Prozent) Umfrageteilnehmer den deutschen Markt ein.
Wachstum am deutschen Immobilienmarkt
Unter den europäischen Immobilienmärkten wird Deutschland mit einer Zustimmung von 48 Prozent als führend bewertet, dicht gefolgt von Skandinavien mit 40 Prozent. Die Benelux-Staaten kommen auf 29 Prozent, Spanien wird mit 25 Prozent Vierter. Schlusslicht in der Auswertung ist mit neun Prozent Italien.
Der positiven Bewertung des deutschen Gewerbeimmobilienmarktes entspricht auch die Auswertung der Frage "Wie entwickelt sich das Transaktionsvolumen am gewerblichen Immobilienmarkt (alle Assetklassen inklusive Wohnportfolios) 2025 in Deutschland im Vergleich zu 2024?". Für die Kategorie "Plus ein bis neun Prozent" stimmt im aktuellen Trendbarometer mehr als jeder dritte (36 Prozent) Investor – das war die Spitzenantwort. Für "Plus / minus null Prozent" votieren 30 Prozent und auf "Minus ein bis neun Prozent" tippen 21 Prozent.
Gewerbeimmobilien: Darauf achten Investoren
Vor einer tatsächlichen Transaktion stehen zahlreiche Erwägungen der Anleger. Topantwort auf die Frage nach den entscheidenden Kriterien ist mit 47 Prozent der energetische Zustand der Immobilien, gefolgt von den Nettoanfangsrenditen beziehungsweise dem Kaufpreis (40 Prozent).
Die weiteren Antwortmöglichkeiten wie "Mietsteigerungspotenzial" (28 Prozent), "Drittverwendungsfähigkeit" (25 Prozent), "Mikrolage des Objekts" (24 Prozent), "Langfristiger Mietvertrag" (24 Prozent) und "Hohe Mieterbonität" (22 Prozent) liegen dicht beieinander. Das Schlusslicht bildet der "Zugang zu Fördermitteln und anderen Unterstützungen" mit acht Prozent.
Wettbewerbsfähigkeit der Immobilienmärkte
"Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass sich die Weltwirtschaft in einer massiven Umbruchphase befindet, der sich auch Europa nicht entziehen kann", so Berlin Hyp-Chef Klaus. "Die Ergebnisse des aktuellen Trendbarometers zeigen, dass man zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit unbedingt auch die bestehenden strukturellen Herausforderungen angehen muss, die ja durchaus denen Deutschlands ähneln."
Die große Mehrheit (86 Prozent) der befragten Immobilienexperten votiert ganz deutlich für weniger Regulatorik und Bürokratie, rund die Hälfte (58 Prozent) sieht die Lösung in einer Verbesserung der Infrastruktur – beides sind Faktoren, die auch in Bezug auf die deutsche (Immobilien-)Wirtschaft als Bremse wahrgenommen werden.
Berlin Hyp Trendbarometer
Seit mehr als zehn Jahren veröffentlicht die Berlin Hyp das Trendbarometer. Experten aus dem In- und Ausland geben hier eine Einschätzung zum deutschen Immobilienmarkt im laufenden Jahr und eine Perspektive für die weitere Entwicklung ab. An der aktuellen Befragung haben im März 2025 knapp 140 Immobilienexperten teilgenommen.
Zur Bürokratie als Bremsklotz für die Erholung der Immobilienmärkte:
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