Ist die Zeit der Kinderkrankheiten f眉r die E-Akte endlich vorbei? | 脰ffentlicher Dienst

Dr. Joerg Hensiek
Journalist und PR-Berater, Schwerpunkte Arbeitsschutz, Forst- und Holzwirtschaft

Ist die Zeit der Kinderkrankheiten f眉r die E-Akte endlich vorbei? — Bild: MEV Verlag GmbH, Germany Die 眉bergreifende Einf眉hrung der E-Akte f眉r alle Beh枚rden in Berlin verschiebt sich.

Am Berliner Kammergericht hat Anfang Dezember 2023 der Einsatz der elektronischen Akte (E-Akte) in Zivil- und Familiensachen begonnen. Das ist eine positive Nachricht im Rahmen der Umsetzung der E-Akte in den Berliner Justizbeh枚rden und Verwaltungen. Denn bislang gestaltete sich deren Einf眉hrung eher problematisch, vor allem wegen mangelnder Benutzerfreundlichkeit. Wann kommt die Einf眉hrung der E-Akte f眉r alle Beh枚rden in Berlin?

鈥濵it der Einf眉hrung der E-Akte am Kammergericht haben wir einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur vollst盲ndigen Digitalisierung der Berliner Justiz erreicht鈥�, teilte Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg Anfang Dezember 2023 mit. Mit dem Schritt werden die Kommunikation und der Aktenaustausch zwischen der Instanz, bei der zum Beispiel eine Klage eingeht, und dem Kammergericht als Beschwerde- und Berufungsgericht wesentlich erleichtert. Im September war die E-Akte bereits beim Landgericht in Zivilprozessen eingef眉hrt worden. Am Kammergericht gibt es laut den Beh枚rdenangaben zun盲chst einen Probebetrieb, in dem noch weitere Anpassungen m枚glich sind.

Schwieriger Start der Digitalisierung

Diese Nachricht ist ein Lichtblick in einer bislang eher problembehafteten Einf眉hrung der E-Akte in Berlins Verwaltungsbeh枚rden. Das Projekt stand zwischenzeitlich sogar auf der Kippe, nun sei aber wieder Zuversicht da. 鈥濽nser Dienstleister stellt sicher, dass wir bis sp盲testens Juli 2024 ein abnahmef盲higes Produkt geliefert bekommen鈥�, sagte hierzu die Staatssekret盲rin f眉r Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung, Martina Klement, der Deutschen Presse-Agentur.

Problem der Benutzerfreundlichkeit

Gerade bei der Benutzerfreundlichkeit (Usability) der E-Akte hatte es bislang viel Kritik an dem verantwortlichen Dienstleister, der Materna-Gruppe, gegeben. 鈥濪ie Oberfl盲che der E-Akte war und ist recht un眉bersichtlich. Funktionalit盲ten, die man im Arbeitsalltag oft braucht, sind h盲ufig sehr versteckt鈥�, bemerkte Klement hierzu. 鈥濪af眉r befinden sich viele Funktionalit盲ten prominent auf der Startoberfl盲che, die man kaum braucht.鈥� Aktualisierungen dauerten zum Teil sehr lange. 鈥濼atsache ist, dass das vom Land Berlin eingekaufte Produkt bis heute nicht alle Anforderungen erf眉llt, die aus unserer Sicht f眉r die Abnahme notwendig sind鈥�, so Klement.

脺bergreifende Einf眉hrung f眉r alle Beh枚rden verschiebt sich

Nun solle die Benutzerfreundlichkeit aber schnell verbessert werden. Dazu seien im Januar und Februar 2024 weitere Werkstattgespr盲che mit betroffenen Besch盲ftigten in den Beh枚rden geplant. Klement k眉ndigte an: 鈥濪ie Ergebnisse dieser Veranstaltungen, bei denen unsere Mitarbeiter mit dem Dienstleister an der E-Akte arbeiten, pflegen wir in die finale Version der E-Akte ein, die uns im Sommer 2024 zur Verf眉gung gestellt wird.鈥� Eigentlich sollte die E-Akte bis 1. Januar 2025 in allen Verwaltungen in Berlin eingef眉hrt sein. Eine solche beh枚rden眉bergreifende L枚sung f眉r ein ganzes Bundesland ist in Deutschland einzigartig. Dieser Termin sei aber vermutlich nicht zu halten. Klement: 鈥濽nser Ziel ist es, die E-Akte jetzt nach und nach in allen Berliner Verwaltungen einzuf眉hren und dann ab Sommer auf die verbesserte Version umzusteigen."