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Das Chronische Fatigue-Syndrom (CFS) ist eine Erkrankung mit vielen Unsicherheiten in der Diagnose und Therapie. Wie trotz fehlender Behandlungsstandards zumindest eine vorl盲ufige Versorgung m枚glich ist, hat das Landessozialgericht (LSG) Niedersachsen-Bremen in einer aktuellen Entscheidung aufgezeigt.

Der Fall eines schwerbehinderten Mannes

Ausgangspunkt war ein Eilverfahren eines 58-j盲hrigen Mannes aus der Region Hannover, der durch zahlreiche Erkrankungen schwerbehindert und pflegebed眉rftig ist. Bei ihm besteht ein fortschreitendes CFS mit l盲ngeren Phasen der Rollstuhlpflichtigkeit. In der Vergangenheit beantragte er bei seiner Krankenkasse zahlreiche, teils experimentelle Therapien, die zu gerichtlichen Auseinandersetzungen f眉hrten. Zuletzt bewilligte das LSG ihm einen Therapieversuch mit hochdosierten Immunglobulinen. Die Krankenkasse 眉bernahm sodann die Kosten f眉r insgesamt sechs Behandlungszyklen, lehnte aber die Kosten眉bernahme f眉r eine weitere Verordnung ab.

Forderung nach einer Dauertherapie

Der Mann begehrte jedoch eine Dauertherapie und wies darauf hin, dass bei ihm keine therapeutischen Alternativen best眉nden. Der bisherige klinische Verlauf der Behandlung mit Immunglobulinen sei erfolgreich gewesen und solle aus Sicht der behandelnden 脛rzte fortgef眉hrt werden.

Entscheidung des Landessozialgerichts

Das LSG hat die Kasse vorl盲ufig zu einem weiteren Therapieversuch von sechs Zyklen verpflichtet. Es hat sich dabei auf eine Ausnahmevorschrift f眉r Schwerstkranke gest眉tzt. Auch wenn das Erkrankungsbild des CFS diagnostisch und therapeutisch nicht gesichert sei und keine evidenzbasierte Behandlung existiere, komme eine weitere Behandlung auf Grundlage einer Mindest-Evidenz in Betracht. Ma脽geblich hierf眉r sei, dass die behandelnden 脛rzte eine positive Wirkung des ersten Behandlungsansatzes best盲tigt h盲tten. Es h盲tten sich signifikante Verbesserungen und ein gesteigertes Gehverm枚gen gezeigt. Diese Stabilisierung sei auf Grundlage einer individualbasierten Betrachtung nur durch eine Fortsetzung der Therapie aufrechtzuerhalten. Eine Dauertherapie lasse sich aktuell jedoch nicht begr眉nden.

Hinweis: Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen, Beschluss v. 19.3.2025, L 4 KR 20/25 B ER