Zusammenfassung
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Das Burnout-Syndrom bezeichnet einen Zustand der totalen k枚rperlichen und emotionalen Ersch枚pfung, der sich 眉ber einen l盲ngeren Zeitraum entwickelt hat. Der Begriff kommt aus der Psychologie und der Medizin. "Burn out" (engl.) bedeutet w枚rtlich 眉bersetzt "ausbrennen". Von einem Syndrom spricht die Wissenschaft, wenn verschiedene Krankheitszeichen zusammen auftreten, die eine gemeinsame Ursache haben. Burnout tritt in allen sozialen Schichten und Altersstufen auf, sowohl bei M盲nnern als auch bei Frauen. Es neigt zu einem chronischen Verlauf. Zu den Symptomen z盲hlen u.听a. reduzierte Leistungsf盲higkeit, erh枚hte Suchtgefahr sowie Entfremdung von der beruflichen T盲tigkeit.
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Seit 2022 findet sich Burnout (QD85) in der ICD-11 in Kapitel听24 unter "Faktoren, die die Gesundheit oder die Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten beeinflussen". Es ist nicht bei den psychischen Erkrankungen eingeordnet. Burnout wird als berufsbedingte Symptomatik definiert. Im Unterschied zur vorherigen ICD-10 sind die Kriterien in der ICD-11 genauer definiert. Burnout ist demnach ein Syndrom, das aufgrund von chronischem Stress am Arbeitsplatz bedingt ist, der nicht erfolgreich bew盲ltigt wurde. Burnout bezieht sich ausschlie脽lich auf den beruflichen Kontext und sollte nicht f眉r Erfahrungen in anderen Lebensbereichen verwendet werden.
2006 wurde Burnout bisher einmalig als Berufskrankheit anerkannt. Ein Manager hatte Berufsunf盲higkeitsrente eingeklagt, nachdem er auf Anraten von Fach盲rzten seinen Beruf nach einem Zusammenbruch aufgegeben hatte (LG M眉nchen, Urteil v. 22.3.2006, 25 O听19798/03).
2018 entschied das Bayerische Landessozialgericht in M眉nchen, dass Gesundheitsst枚rungen auf psychiatrischem Fachgebiet nicht als Berufskrankheit anzuerkennen seien (Urteil v. 27.4.2018, L 3 U 233/15).
1 Ursachen
1.1 脛u脽ere Faktoren
Das Arbeitsleben hat sich durch Globalisierung, Digitalisierung, alternde Erwerbsbev枚lkerung und Outsourcing von Betriebsfunktionen stark ver盲ndert. Produktionszyklen und Kommunikationsprozesse laufen in immer schnelleren Zeitfolgen ab. Arbeitszeiten, Mehrarbeit, Dienstleistungsbereitschaft und Konkurrenzdruck haben sich f眉r den Einzelnen erh枚ht. Die technischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen bestimmen die Zukunft der Unternehmen. Aktion盲re fordern Profit und Wachstum. Kunden verlangen optimale Qualit盲t, schnell und preiswert. Unsichere Arbeitspl盲tze und st盲ndige Ver盲nderungen fordern Flexibilit盲t und Mobilit盲t. Diese 盲u脽eren Faktoren belasten k枚rperlich und seelisch.
1.2 Innere Faktoren
Die innere Einstellung eines Menschen, etwa zu Motivation und Leistungsbereitschaft, ist individuell gepr盲gt. Sie wird von pers枚nlichen Erfahrungen und erlernten Verhaltensmustern bestimmt. In der Arbeitswelt ist sie die Grundlage f眉r den Erfolg des Einzelnen und des Unternehmens. Allerdings ist die Grenze zwischen Engagement hin zu 脺berbelastung und 脺berforderung flie脽end. Ist eine Person 眉bertrieben perfekt, idealistisch, ehrgeizig oder f盲llt es ihr schwer "Nein" zu sagen, kann dieses Verhalten zum Gesundheitsrisiko werden.
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Wer nicht abschaltet, riskiert seine Gesundheit
Einzelne Stressfaktoren lassen sich fast immer bew盲ltigen. Treffen jedoch pers枚nliche Disposition und schlechte Arbeitsbedingungen aufeinander, kann sich das Burnout-Syndrom entwickeln. Das geschieht in Phasen 眉ber Wochen oder Jahre hinweg. Betroffene, die keine sozialen Kontakte aufbauen k枚nnen oder diese vernachl盲ssigen, sind zus盲tzlich gef盲hrdet. Immer entscheidender wird im Krankheitsverlauf aber vor allem der Zustand, nicht mehr abschalten zu k枚nnen 鈥 ob am Tag oder in der Nacht.
2 Symptome
2.1 Phasen
Das Burnout-Syndrom wird in Phasen unterteilt:
- sehr hohes Engagement und Vernachl盲ssigung eigener Bed眉rfnisse
- Verdr盲ngung von Konflikten und Problemen
- Ersch枚pfung und Unzufriedenheit
- Wachsende Selbstzweifel 鈥 nachlassender Arbeitseifer
- Gleichg眉ltigkeit gegen眉ber Arbeit und Menschen
- Depression und Verzweiflung
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Diagnose durch Arzt oder Psychologen
F眉r die Diagnose braucht es das Wissen und die Fachkompetenz von 脛rzten und Psychologen. Da die Krankheit ein schleichender Prozess ist, sollten aber Betroffene, Kollegen und Verantwortliche m枚gliche Anzeichen kennen und erkennen k枚nnen. So kann etwa der Betriebsarzt bei Untersuchungen, Vorgesetzte bei Mitarbeitergespr盲chen oder die Fachkraft f眉r Arbeitssicherheit bei 骋别蹿盲丑谤诲耻苍驳蝉产别耻谤迟别颈濒耻苍驳别苍 auf Aussagen oder Wahrnehmungen achten, die m枚glicherweise auf eine krankhafte Ver盲nderung hinweisen.
2.2 Ersch枚pfungsmerkmale
- sich ausgelaugt f眉hlen,
- emotional ersch枚pft ("ausgebrannt") sein,
- mangelnde Energie,
- 脺产别谤蹿辞谤诲别谤耻苍驳,
- permanente M眉digkeit,
- verspannte Muskulatur,
- Kopf- und R眉ckenschmerzen,
- Magen-/Darmbeschwerden,
- 厂肠丑濒补蹿蝉迟枚谤耻苍驳别苍.
2.3 Entfremdung (von der beruflichen T盲tigkeit)
- Arbeit wird zur Belastung,
- Frustration,
- zynische Haltung gegen眉ber Kollegen und Kolleginnen,
- Abstumpfung gegen眉ber beruflicher Aufgaben,
- starke Distanz gegen眉ber der Arbeit,
- negative Einstellung zu sich selbst, zur Arbeit und zum Leben,
- Verlust der Selbstachtung.
2.4 Verringerte Leistungsf盲higkeit
- T盲tigkeit wird als sehr negativ empfunden,
- mangelnde ...