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Entscheidungsstichwort (Thema)
Keine Befreiung von der Grunderwerbsteuer gem盲脽 搂 3 Nr. 3 GrEStG bei Einbringung von Grundst眉cken aus einer Erbengemeinschaft in eine andere Gesamthandsgemeinschaft. - Revision eingelegt (Aktenzeichen des BFH: II R 42/21)
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Leitsatz (redaktionell)
Die Einbringung von Grundst眉cken aus einer Erbengemeinschaft in eine andere Gesamthandsgemeinschaft und damit die Fortsetzung der gesamth盲nderischen Berechtigung der Mitglieder der Erbengemeinschaft an den betreffenden Grundst眉cken, ist nicht steuerbefreit nach 搂 3 Nr. 3 GrEStG.
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Normenkette
GrEStG 搂 3 Nr. 3
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Nachgehend
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Tatbestand
Die Beteiligten streiten dar眉ber, ob die teilweise Versagung von Grunderwerbsteuerbefreiungen nach 搂 6 Abs. 3 GrEStG rechtens ist und ob eine fl盲chenweise Teilung im Sinne des 搂 7 GrEStG vorliegt.
Urspr眉ngliche Eigent眉mer der Grundst眉cke in A, D-Stra脽e, Grundbuchblatt-Nr. 1, Flur 2, Flurst眉cke 3 (2985 qm; lt. Grundbuchauszug ausgewiesen als Geb盲ude- und Freifl盲che D-Stra脽e) sowie 4 und 5 (2244 qm und 5 qm; im Grundbuch zun盲chst ausgewiesen als Geb盲ude- und Freifl盲che D-Stra脽e) waren B, B1, B2, C, B3 und B4 (letzterer auch Kl盲ger im Verfahren 5 K 755/20 鈥 B4 鈥) als Beteiligte zu gleichen Teilen in Erbengemeinschaft nach B5 zu je 1/6-Anteil (GA Bl. 47). Des Weiteren waren sie zu je 1/6-Anteil in GbR, gegr眉ndet am 鈥.2005 zun盲chst ohne Namen (vgl. Grundbuchauszug auf 鈥.2005, GA Bl. 47, 49), Eigent眉mer der Grundst眉cke, D-Stra脽e, Grundbuchblatt-Nr. 6, Flur 2, Flurst眉cke 7 und 8 (2732 qm und 1649 qm; im Grundbuch jeweils ausgewiesen als Geb盲ude- und Freifl盲che D-Stra脽e), 9 (2240 qm; im Grundbuch zun盲chst ausgewiesen als Geb盲ude- und Freifl盲che D-Stra脽e) sowie 10 und 11 (1097 qm und 1185 qm; lt. Grundbuchauszug ausgewiesen als Landwirtschaftsfl盲che, D-Stra脽e). Nach einer im Februar 2020 f眉r das Flurst眉ck 9 erfolgten Grundbuchberichtigung und einer weiteren Grundbuchberichtigung im Juni 2020 handelte es sich bei den Flurst眉cken 4 und 5 allerdings tats盲chlich um Ackerland und bei dem Flurst眉ck 9 ebenso wie bei den Flurst眉cken 10 und 11 um eine Landwirtschaftsfl盲che (GA Bl. 40, 122 ff.).
Die Fl盲chen geh枚rten urspr眉nglich zum 鈥 im Besitz der Familie befindlichen E. Mit Vertrag vom 鈥.1958 verpachtete Herr B6, der Gro脽vater der Mitglieder der Erbengemeinschaft, die zum Hof geh枚renden Felder an die Landwirte F und F1. Der E wurde in der Folgezeit auf den Vater der Mitglieder der Erbengemeinschaft, Herrn B5, 眉bertragen und sp盲ter in wesentlichen Teilen auf Herrn B7, den Bruder des B4. Die weichenden Geschwister erhielten stattdessen als Abfindung von ihrem Bruder B7 bzw. im Wege der Gesamtrechtsnachfolge nach ihrem Vater die Fl盲chen zwischen G-Stra脽e und H-Stra脽e sowie eine Parzelle an der K-Stra脽e (Flurst眉ck 12; 2800 qm, Geb盲ude- und Freifl盲che K-Stra脽e). Ungeachtet dieser Ver盲nderungen ging das Pachtverh盲ltnis bez眉glich der landwirtschaftlichen Fl盲chen 鈥 ohne eine schriftliche Neufassung des Pachtvertrags vom 鈥.1958 鈥 nach den unbestrittenen Angaben der Kl盲gerin auf B7 sowie die 眉brigen sechs Geschwister (Verp盲chter) und auf F2, Sohn von F (P盲chter) 眉ber (GA Bl. 77 v. 23.7.2020).
Am 19.2.2014 stellte der Sohn des B4, Herr B3, einen Bauantrag betreffend das Flurst眉ck 10. Die entsprechende Baugenehmigung wurde am 鈥.2014 erteilt. Im weiteren Verlauf des Jahres 2014 wurde das Flurst眉ck 10 vom Sohn des B4 mit einem Haus bebaut. Die Fertigstellung erfolgte am 8.12.2014, der Bezug durch den Sohn des B4 am 1.1.2015 (GA Bl. 30).
Mit notariellem Vertrag vom 鈥.2014 (UR-Nr. b/14 des Notars M), also etwa 6 Wochen nach Erteilung der Baugenehmigung, gr眉ndeten die Beteiligten der Erbengemeinschaft die Kl盲gerin als D-Stra脽e X GbR, an der sie 鈥 ebenso wie an der Erbengemeinschaft und auch an der GbR ohne Namen 鈥 zu jeweils 1/6-Anteil (= ca. 16,66%) beteiligt waren. Dabei brachten die Beteiligten aus ihrem in Erbengemeinschaft zustehenden Grundverm枚gen in die Kl盲gerin die Flurst眉cke 4 und 5 ein und 鈥 in einem zweiten Schritt im Rahmen des gleichen Vertrages 鈥 aus der namentlich zun盲chst nicht bezeichneten GbR, die zur besseren Abgrenzung fortan die Bezeichnung D-Stra脽e Y GbR (B-GbR) tragen sollte, die Flurst眉cke 9 sowie 10 und 11. Der Beklagte hielt diese Vorg盲nge zun盲chst f眉r grunderwerbsteuerfrei gem盲脽 搂 3 Nr. 3 und 搂 6 Abs. 3 GrEStG (vgl. Aktenvermerk v. 24.7.2014).
Im Anschluss an die Einbringung waren die Geschwister in ihrer Verbundenheit in der Kl盲gerin gesamth盲nderisch Eigent眉mer der Grundst眉cke A, D-Stra脽e, Grundbuchblatt-Nr. 1, Flur 2, 4 und 5, sowie Grundbuchblatt-Nr. 6, Flur 2, Flurst眉cke 9, 10 und 11. Das Flurst眉ck 3 verblieb bei der nach wie vor bestehenden Erbengemeinschaft, die Flurst眉cke 7, 8 sowie 12 (K-Stra脽e) verblieben bei der ebenfalls fortbestehenden B-GbR, deren Gesellschaftszweck auf Anfrage des Gerichts vom 16.6.2020 mit dem 鈥濰alten von Grundbesitz鈥 mitgeteilt wurde; einen schriftlichen Gesellschaftsvertrag gab es danach ebenso wenig wie f眉r die Kl盲gerin (GA Bl. 47). Nach den nicht bestrittenen...