Markus Kirchmann, Florian Werner
Zusammenfassung
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Die Wahl des richtigen Integrationsgrads entscheidet 眉ber die Effektivit盲t und Effizienz im Group Reporting und der Konsolidierung.
Der horizontale Integrationsgrad optimiert die parallel verlaufenden Berichtsanl盲sse der internen und externen Berichterstattung.
Eine Verbesserung des Zusammenspiels von Einzelabschl眉ssen und Konzernabschluss wird 眉ber den vertikalen Integrationsgrad bestimmt.
Qualit盲t, Flexibilit盲t und Standardisierung stehen teilweise im Spannungsverh盲ltnis zueinander und werden im Rahmen der Integrationsdiskussion ausbalanciert.
1 Frage des Integrationsgrads
Horizontale und vertikale Integration
Der Begriff der "Integration" spielt seit einigen Jahren eine gro脽e Rolle im Group Reporting und der Konsolidierung. Von einer st盲rkeren Integration erhoffen sich Konzerne insbesondere eine verbesserte inhaltliche Konsistenz der Informationen, aber auch Effizienzsteigerungen im Bereich der Abschlussprozesse. Integration ist ein sehr umfassendes Themengebiet. Wenn in der Praxis von Integration die Rede ist, ist meist das Konzept der horizontalen Integration gemeint, das auf eine bessere Konsistenz parallel verlaufender externer und interner Berichtsanl盲sse abzielt. Ziel der vertikalen Integration ist es dagegen, die Kommunikation, die Prozesse und den Datenaustausch zwischen der Holding und den operativen Einheiten zu optimieren.
Integration ist zun盲chst ein inhaltliches Thema. Es hat jedoch auch weitreichende Auswirkungen auf die Prozesse, die Organisation und die IT-Systeme. Schlie脽lich ist zu beachten, dass Integration kein Selbstzweck ist. Es muss individuell f眉r jeden Konzern entschieden werden, welcher Integrationsgrad sinnvoll ist. Dabei ist zu bedenken, dass Integration auch Nachteile mit sich bringt 鈥 insbesondere geht sie in vielen F盲llen zu Lasten der Flexibilit盲t, da sie verschiedene Abschlussprozesse miteinander koppelt.
Einerseits sollen die L枚sungen die gestiegenen Informations- und Steuerungsanforderungen decken, gleichwohl lauert in der vermeintlich "idealen" L枚sung die Komplexit盲tsfalle. Sei es, dass die erforderlichen Integrationskonzepte in der betrieblichen Praxis nicht oder nur mit hohem Aufwand durchgehalten werden k枚nnen oder sich die Nutzung der IT-Systeme durch den gestiegenen Funktionsumfang als kompliziert und fehleranf盲llig erweist. Aus diesem Grund sind insbesondere im Mittelstand stabile und aus Kosten-Nutzen-Sicht angemessene L枚sungen gefragt, die unter h盲ufig engen Ressourcenvorgaben sicher betrieben werden k枚nnen. Einerseits sollte daher bei der Erhebung der Anforderungen an die Konsolidierung und das Group Reporting mit Augenma脽 vorgegangen werden. Andererseits ist eine durchdachte Group Reporting-Architektur die beste Voraussetzung f眉r komplexit盲tsarme L枚sungen.
2 Integrationsszenarien
Aktuelle Entwicklungstrends
In Abh盲ngigkeit des F眉hrungsanspruchs steigt der Informationsbedarf der Konzernf眉hrung nach Steuerungsinformationen. W盲hrend das Konzernrechnungswesen fr眉her prim盲r auf die Anforderungen des externen Rechnungswesens ausgerichtet war, erfordert die Bereitstellung von Managementinformationen heute eine h枚here Informationsbreite und -tiefe. Dieser Anforderung sind zwei Entwicklungstrends geschuldet, die sich deutlich in den Ergebnissen unserer Group-Reporting-Studie 2015 widerspiegeln:
- Zum einen bildet die Integration von Legal und Management Reporting einen zentralen Erfolgsfaktor f眉r eine konsistente und ganzheitliche Informationsversorgung (horizontale Integration).
- Zum anderen streben viele Unternehmen eine st盲rkere inhaltliche Verzahnung von Konzerneinheiten und Konzern an (vertikale Integration). Sie verfolgen das Ziel, operative Sachverhalte 眉ber alle Einheiten hinweg einheitlich und transparent verf眉gbar zu machen und damit auch die steigenden Anforderungen an die Informationstiefe bedienen zu k枚nnen.
Mit einer Erh枚hung der Integration k枚nnen Effizienzpotenziale erschlossen und die Konsistenz der Informationen erh枚ht werden. Andererseits steigen Abh盲ngigkeiten zwischen den einzelnen Komponenten, woraus eine hohe Gesamtkomplexit盲t resultieren kann. Den "richtigen" Integrationsgrad zu bestimmen f盲llt nicht immer leicht und bedarf eines konsequenten Abw盲gens der inhaltlichen und prozessualen Kosten-Nutzen-Aspekte.
2.1 Horizontale Integration
Integration der externen und internen Sicht
Die horizontale Integration bezeichnet die Integration der externen und internen Sicht, also von Legal und Management Reporting. Ziel ist es, die Konzernsicht auf die wesentlichen F眉hrungsdimensionen transparent zu machen und dabei Konzern, Gesch盲ftsbereiche und Konzerneinheiten durchg盲ngig in hoher Qualit盲t und konsistent zum externen Berichtswesen darzustellen. Die Harmonisierung und Integration von externer und interner Sicht k枚nnen sowohl inhaltlich, technisch wie auch prozessual erfolgen:
- Die inhaltliche Integration zielt auf eine Harmonisierung von Kennzahlen und Verarbeitungslogiken ab. Die Group...