Markus Kirchmann, Florian Werner
Integration der externen und internen Sicht
Die horizontale Integration bezeichnet die Integration der externen und internen Sicht, also von Legal und Management Reporting. Ziel ist es, die Konzernsicht auf die wesentlichen F眉hrungsdimensionen transparent zu machen und dabei Konzern, Gesch盲ftsbereiche und Konzerneinheiten durchg盲ngig in hoher Qualit盲t und konsistent zum externen Berichtswesen darzustellen. Die Harmonisierung und Integration von externer und interner Sicht k枚nnen sowohl inhaltlich, technisch wie auch prozessual erfolgen:
- Die inhaltliche Integration zielt auf eine Harmonisierung von Kennzahlen und Verarbeitungslogiken ab. Die Group-Reporting-Studie zeigt, dass Unternehmen, die eine inhaltliche Integration umsetzen, zufriedener mit ihrem Group Reporting sind.
- Ebenso verh盲lt es sich mit der technischen Integration, bei der Datenlieferung und Konsolidierung auf den gleichen IT-Plattformen abgebildet werden.
- Die prozessuale Integration, bei der der Datenbestand f眉r Legal- und Managementsicht integriert gemeldet und ebenso in Konsolidierung und Reporting prozessiert wird, zeigt trotz Vorteilen in Bezug auf die Qualit盲t und Konsistenz der Informationen keine h枚here Zufriedenheit. So kann die damit einhergehende Bereitstellung eines integrierten Meldepakets den Abschlussprozess hemmen, was zu sp盲teren Berichtszeitpunkten f眉r die Managementberichte f眉hrt als bei einem entkoppelten Prozess.
Segmentberichterstattung
H盲ufig wird neben dem externen Konzernabschluss zus盲tzlich ein Segmentbericht erstellt. Insbesondere Konzerne, deren Gesellschaften Leistungen f眉r mehrere Segmente erstellen (sog. Mehrsegmentgesellschaften), stehen vor der Herausforderung, dass die Segmentinformationen h盲ufig nicht ausschlie脽lich aus den Daten des externen Rechnungswesens abzuleiten sind, sondern vielmehr Informationen des internen Rechnungswesens hinzugezogen werden m眉ssen. Selbst die Deckung externer Berichtsanforderungen erfordert so eine Integration mit der Managementsicht. Bei der Einf眉hrung von Segmenten und deren Integration in das Steuerungs- und Berichtskonzept stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, die Segmentierung in den jeweiligen IT-Systemen sowohl auf ERP-Ebene als auch auf Group-Ebene vorzunehmen.
Unternehmen, die Gesellschaften eindeutig und vollst盲ndig einzelnen Segmenten zuordnen, k枚nnen ihre Segmentberichte noch relativ einfach 眉ber eine Stufenkonsolidierung darstellen. Dieser Ansatz greift prim盲r in der Konsolidierung. H盲ufig existieren gerade im Mittelstand allerdings Mehrsegmentgesellschaften. Ihre Segmentierung sollte nach M枚glichkeit bereits im Einzelabschluss gel枚st werden. Daf眉r sind h盲ufig Ver盲nderungen an den Stammdatenstrukturen des ERP-Systems und der Buchungsprozesse notwendig. Als Best Practice hat sich die Nutzung von Profit-Centern f眉r die Segmentierung von Mehrsegmentgesellschaften etabliert. Laut Group-Reporting-Studie nutzt die H盲lfte der teilnehmenden Konzerne mit Mehrsegmentgesellschaften Profit-Center zur Abbildung der Segmente. Sie realisieren eine Segmentierung so bereits in der operativen Buchhaltung. Von Vorteil ist hier eine enge Integration von Accounting und Profit-Center-Rechnung im ERP-System, sodass die Profit-Center-Information direkt als Kontierungsmerkmal am Buchhaltungsbeleg ersichtlich ist. Voraussetzung hierf眉r ist die Pflege einer konzernweiten Profit-Center-Hierarchie in den ERP-Systemen. Intersegmentvorg盲nge lassen sich auf diese Weise ohne den Umweg 眉ber die Faktura direkt mittels interner Leistungsverrechnung abbilden.
Im Falle einer marktorientierten Segmentbildung, z.聽B. 眉ber Kundengruppen, stehen die Segmentinformationen h盲ufig nur in Vorsystemen, wie z.聽B. der Faktura, zur Verf眉gung. Die Segmentzuordnung von Gesch盲ftsvorf盲llen erfolgt hier nicht aufgrund vorgegebener Strukturen, sondern dynamisch aus den Gesch盲ftsvorf盲llen. In diesem Fall ist vielfach eine Anreicherung der Segmentinformationen n枚tig, da diese nicht direkt aus den Daten der Finanzbuchhaltung verf眉gbar sind. 17聽% der o.聽g. Studienteilnehmer verfahren auf diese Weise. Lediglich 5聽% leiten den Segmentbericht retrograd aus dem Konzernabschluss ab, indem sie z.聽B. Schl眉ssel f眉r den Segmentsplit in anderen internen Rechenwerken erheben und auf den Konzernabschluss anwenden.
Voraussetzungen in der Finanzbuchhaltung
In jedem Fall stellt die Segmentierung von Gesellschaften neue Anforderungen an die operativen Buchhaltungsprozesse. So muss sichergestellt werden, dass die Partnerinformation bei Intersegmentvorg盲ngen als Kontierungselement mitgef眉hrt wird. Das kann direkt erzielt werden, indem das Empf盲ngersegment in der Rechnungsstellung explizit aufgef眉hrt wird. Dieses Vorgehen setzt jedoch voraus, dass die Empf盲ngerkontierung auf die Segmente dem Sender bereits zum Zeitpunkt der Rechnungsstellung bekannt ist. Alternative Szenarien, die z.聽B. die Reallokation der Senderkontierung nach der Kontierung des Empf盲ngersegments durch den Empf盲nger vorsehen, sind einerseits technisch anspruchsvoll und ers...