Prof. Dr. Michael Henke, Natalia Broza-Abut
Die Wertperspektive verfolgt die Ziele Kostenminimierung und Erl枚ssteigerung. Die Kostenminimierung wird bspw. durch die Optimierung des Beschaffungsprozesses realisiert. Durch die M枚glichkeiten der Digitalisierung k枚nnen Best盲nde optimiert, eine bessere Informationsgrundlage f眉r Verhandlungen und Vertragsgestaltungen erzeugt, Lieferantenauswahlkosten sowie Kosten f眉r die Wiederherstellung von Lieferantenausf盲llen reduziert und schlie脽lich operative Prozesse automatisiert werden.
Zur Erl枚ssteigerung k枚nnen das Schaffen neuer Gesch盲ftsmodelle, das Agieren des Einkaufs als Schnittstellenmanager oder das Monetarisieren von Daten des Einkaufs (z.聽B. Markt- und Lieferantendaten) durch Teilen der Daten mit Kunden und Dienstleistern beitragen.
Anhand der internen Kundenperspektive kann der Einkauf insbesondere von der Informationsbeschaffung profitieren. Durch das Agieren als Treiber der digitalen Transformation im Unternehmen kann die Wahrnehmung der internen Kunden sich dahingehend ver盲ndern, dass der Einkauf als Unterst眉tzer bei der digitalen Transformation verstanden wird. Ebenso werden sich allerdings auch die Anforderungen der internen Kunden an das Beschaffungsportfolio ver盲ndern. An Bedeutung gewinnen z.聽B. die Beschaffung von digitalen Tools und digitalen Dienstleistungen, Sensoren zur Digitalisierung und Anbindung von Maschinen und Anlagen (intelligente Sensoren, kommunizierende Aktuatoren und zugeh枚rige Steuerungen und Software).
In der Prozessperspektive wird traditionell zwischen strategischen Prozessen (Plan-to-Strategy), strategischen und taktischen Prozessen (Source-to-Contract) sowie operativen Prozessen (Purchase-to-Pay) differenziert. Im Plan-to-Strategy gilt es, zur Verf眉gung stehende Daten und IT-Systeme zu nutzen und gro脽e Datenmengen zu analysieren, um ein besseres Verst盲ndnis von Lieferanten, M盲rkten und Kunden zu gewinnen und somit fundierte Entscheidungen treffen und zuk眉nftige Entwicklungen antizipieren zu k枚nnen.
Die Qualit盲t der Stammdaten (z.聽B. Lieferantenstammdaten) kann zum einen verbessert und zum anderen k枚nnen Machine Learning oder andere semantische Analysen zur Kategorisierung von Warengruppen und des Spends eingesetzt werden. Im Source-to-Contract sind im Rahmen der Entwicklung zum Einkauf 4.0 die zentralen Aktivit盲ten die Nutzung von Plattformen zur Ausschreibung von Anfragen, das Einholen und der Vergleich von Angeboten sowie die Durchf眉hrung von Auktionen. Im Purchase-to-Pay gilt es aus dem E-Procurement bekannte Prozesse konsequent umzusetzen, sodass z.聽B. Katalogsysteme eingesetzt und Dokumente wie Bestellungen, Auftragsbest盲tigungen, Lieferavis oder Rechnungen elektronisch mit den Lieferanten standardisiert ausgetauscht werden k枚nnen.