Zusammenfassung
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Die Bev枚lkerung in den industrialisierten Staaten, L盲ndern oder Kommunen nimmt seit Mitte des 20.听Jahrhunderts stetig ab. Verantwortlich f眉r diesen sog. Demografischen Wandel ist u.听a. die Tatsache, dass die Sterberate deutlich h枚her ist als die Geburtenrate. Die sozialen Sicherungssysteme, aber auch die Unternehmen werden dadurch vor neue Probleme gestellt. In den Unternehmen bedeutet dies z.听B., dass das Durchschnittsalter der Mitarbeiter zunimmt, weil die Lebensarbeitszeit steigt und weniger j眉ngere Besch盲ftigte auf dem Arbeitsmarkt verf眉gbar sind.
1 Grundtendenz: Alterung der Gesellschaft
Der demografische Wandel in der Gesellschaft und damit auch bei den Belegschaften der Unternehmen wird im Wesentlichen beeinflusst durch
- die Geburtenrate,
- die Sterblichkeit und
- die Migration.
Eine gravierende Ver盲nderung der Sterblichkeit hat sich in Deutschland schon vor mehr als 100听Jahren vollzogen und damit den demografischen Wandel initiiert. Der zweite demografische 脺bergang konnte zwischen 1965 und 1975 aufgrund eines starken Geburtenr眉ckgangs beobachtet werden (Abb.听1). Der Altersaufbau wandelt sich dabei von der typischen Alterspyramide (1900) zur "Altersurne" heute. Bereits im Jahr 2013 war die st盲rkste Altersklasse in Deutschland die der "脺ber-50-J盲hrigen".
Abb.听1: Nat眉rliche Bev枚lkerungsentwicklung in Deutschland: Geburtendefizite seit 1972 (Quelle: Deutschland im Demografischen Wandel: Ein Vergleich mit Japan, Rostocker Zentrum zur Erforschung des demografischen Wandels, Rostock 2011)
Diese Entwicklung ist jedoch nicht auf Deutschland begrenzt, sondern vollzieht sich bis auf wenige Ausnahmen weltweit (Abb.听2). In nahezu keinem europ盲ischen Land wird heute die zur Bestanderhaltung notwendige Geburtenziffer von 2,1 erreicht (Abb.听3). Dies gilt auch f眉r die USA und Japan. Europa hat bereits heute die 盲lteste Bev枚lkerung und dabei wird es in den n盲chsten Jahrzehnten auch bleiben. Die Zahl der Erwerbst盲tigen wird in Europa in den n盲chsten 20听Jahren um ca. 20,8听Mio. (6,8听%) sinken, w盲hrend die Zahl der "脺ber-55-J盲hrigen" um 24听Mio. (8,7听%) steigt.
Abb.听2: Bev枚lkerungsentwicklung weltweit in Phasen (Quelle: Deutschland im Demografischen Wandel: Ein Vergleich mit Japan, Rostocker Zentrum zur Erforschung des demografischen Wandels, Rostock 2011)
Abb.听3: Zusammengefasste Geburtenziffer (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2017)
2 Einflussfaktoren
2.1 Geburtenziffer
Seit den 1970er-Jahren werden in Deutschland weniger als 210 Kinder je 100 Frauen (Bestanderhaltungsniveau) geboren. Die Geburtenrate liegt seit ca. 40 Jahren bei 1,4 Kindern pro Frau (Abb.听4).
Abb.听4: Geburtenziffern im europ盲ischen Vergleich 1980 und 2002 (Kinder pro Frau) (Quelle: Bundesministerium f眉r Familie, Senioren, Frauen und Jugend)
2.2 Lebenserwartung und Mortalit盲t
Die durchschnittliche Lebenserwartung betr盲gt nach der Sterbetafel 2010/2012 f眉r Jungen knapp 78 Jahre und f眉r M盲dchen knapp 83听Jahre (Abb.听5). Die Lebenserwartung der Bev枚lkerung und der Altersaufbau der Bev枚lkerung beeinflussen die Zahl der Sterbef盲lle (Mortalit盲t). Das Geburtendefizit als Differenz zwischen Geburten und Sterbef盲llen eines Jahrs betrug 2013 212.000. Im Jahr 2020 wird das Geburtendefizit voraussichtlich auf 300.000 steigen, bis zum Jahr 2050 sogar auf 600.000. Setzt sich der Trend wie beschrieben fort, dann werden in Deutschland im Jahr 2050 zwischen 8 und 13听Mio. Menschen weniger leben.
Abb.听5: Durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt in Deutschland (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2016)
2.3 Migration
Die zuk眉nftige Bev枚lkerungsstruktur in Deutschland wird auch beeinflusst durch Ein- und Auswanderung. Die Differenz zwischen Zu- und Fortz眉gen wird Wanderungssaldo genannt. Aus den bisher beobachteten Wanderungssalden (Abb.听6) l盲sst sich kein Trend ableiten. Die UN zeigte in einer Untersuchung aus dem Jahr 2000, dass die schrumpfenden Bev枚lkerungszahlen in Deutschland bis 2050 nur durch eine j盲hrliche Zuwanderung von 344.000 Menschen ausgeglichen werden k枚nnen. Um die Alterung der Bev枚lkerung aufzuhalten, m眉ssten bis 2050 sogar 3,62听Mio. Einwanderer nach Deutschland kommen. Diese Zahlen zeigen nachdr眉cklich, dass die Alterung und Schrumpfung nicht oder nur bedingt mit Einwanderung zu l枚sen sind.
Abb.听6: Komponenten der Bev枚lkerungsentwicklung in Deutschland, 1950鈥2060 (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2015)