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Hauterkrankungen nehmen stetig zu. Laut Statistik leiden mindestens acht bis zw枚lf Prozent der Bundesb眉rger darunter, wobei insbesondere aufgrund des zunehmenden Auftretens von Allergien die Tendenz steigt 鈥� und das betrifft bereits Kinder.

Haut wird durch Psyche beeinflusst

Die Haut wird im Volksmund oft als 鈥濻piegel der Seele鈥� bezeichnet. Und so weit hergeholt ist dies auch aus medizinischer Sicht nicht. Hautkrankheiten gelten als 鈥瀙sychosomatische Dermatosen鈥�, weil ihre Symptome und ihr Schweregrad neben anderen Faktoren auch durch die Psyche mehr oder weniger stark beeinflusst wird. Inwiefern Hautkrankheiten und Psyche miteinander zusammenh盲ngen ist noch nicht wissenschaftlich in allen Details gekl盲rt.

Dass zwischen Psyche und Hautgesundheit ein enger ein Zusammenhang besteht, erkl盲rt sich schon evolutionsbiologisch. Denn die Haut und das zentrale Nervensystem haben den gleichen entwicklungsgeschichtlichen Ursprung, sie bilden sich beide aus den gleichen genetischen Anlagen.

Hauterkrankungen als Ursache oder Folge?

Unbestritten ist, dass Hauterkrankungen psychische Folgen haben k枚nnen und so bereits entstandene Hauterkrankungen verschlimmern k枚nnen. Wenn beispielsweise ein Jugendlicher unter schwerer Akne leidet, dann f眉hlt er sich in nicht wenigen F盲llen minderwertig, unattraktiv und sogar regelrecht stigmatisiert. Durch den daraus folgenden psychischen Stress werden beim Betroffenen verst盲rkt Neuropeptide freigesetzt. Diese stimulieren die Talgdr眉sen zus盲tzlich und f眉hren zu Entz眉ndungen der Haut, insbesondere der Bildung von Pickeln. Hauterkrankungen k枚nnen aber auch psychische Krankheiten entstehen lassen. Das ist insbesondere f眉r Depressionen durch viele Studien belegt. So f眉hren sogenannte inflammatorische Zytokine im Gehirn zur Entstehung von Depressionen. In beiden genannten F盲llen liegt aber zun盲chst eine Hauterkrankung vor, die psychischen Erkrankungen oder Beschwerden folgen. Umgekehrt gibt es noch keinen klaren Hinweis darauf, dass eine Psychose die Ursache einer Hauterkrankung sein kann.

Symptome psychosomatischer Hauterkrankungen lindern

Psychosomatischen Hauterkrankungen sind oft nicht heilbar, ihre Symptome k枚nnen aber teilweise gelindert werden. Bei den meisten Therapien steht somit nicht die Bek盲mpfung der biomedizinischen Ursachen, sondern die Behandlung der Symptome im Vordergrund. Antik枚rpertherapien zeigen vor allem bei Schuppenflechte, Neurodermitis oder Nesselsucht gute Behandlungserfolge. Mit der Linderung der Symptome verbessert sich zumeist auch die psychische Befindlichkeit der Patienten, daher sind Antik枚rpertherapien sehr zu empfehlen.

Psychiatrische Behandlung

Betroffene suchen in der Regel den Hautarzt auf. Bei gleichzeitig auftretenden psychischen Problemen, die direkt oder indirekt durch die Hauterkrankung entstanden sind, sind diese Fach盲rzte aber oft nicht die besten Ansprechpartner. Eine Psychose zu diagnostizieren ist f眉r Haut盲rzte zudem nicht immer m枚glich und laut Umfragen verschreiben sie den betroffenen Patienten auch deshalb nur in der Minderzahl der F盲lle Psychopharmaka, selbst wenn dies angebracht w盲re. Es ist daher sehr zu begr眉脽en, wenn Haut盲rzte auch den psychischen Aspekt der Problematik ansprechen und dem Patienten eine 脺berweisung in eine Psychiatrie empfehlen, damit dort die psychischen Aspekte der Hauterkrankung kompetent behandelt werden k枚nnen.

Psychotherapie und Copingstrategien

Neben einer medikament枚sen Behandlung kann dabei auch eine Psychotherapie ein wichtiger Baustein f眉r die Gesundung des Patienten sein. Und in der Tat zeigen Studien gute Erfolge bei der Behandlung nicht nur der psychischen Probleme, sondern auch der damit zusammenh盲ngenden Hauterkrankungen auf. Mithilfe von Entspannungsverfahren und kognitiven Strategien lernen die Betroffenen, Spannungszust盲nde abzubauen, ihr Selbstwertgef眉hl zu verbessern und ihren K枚rper zu akzeptieren. Sogenannte Copingmethoden (Coping = Bew盲ltigung) helfen Betroffenen, sich gedanklich nicht zu stark auf den Hautzustand zu fixieren und ihn nicht mehr zum zentralen Inhalt der t盲glichen Gedanken zu machen. Diese Art von Bew盲ltigungsstrategie kann verschiedene Formen annehmen, wie beispielsweise die 脛nderung von Alltagsgewohnheiten. Dazu m眉ssen sich die Patienten zun盲chst einmal auch der Stressreize, die ihre Haut und Psyche belasten, bewusstwerden. Bei chronischer Nesselsucht sind dies zumeist Gef眉hle von 脛ngstlichkeit, Depression, Frustration und Ersch枚pfung. Die Betroffenen f眉hlen sich schlecht, wissen aber nicht warum.